Mad Dogs Mannheim, Wir lieben Eishockey!
Wirbelwind zieht es aufs Eis

Mehrfache Deutsche Meisterin ist Sabrina Höpfner bereits - im Softball. Jetzt freut sich die Kapitänin der Kurpfalz Ladies auf die Premiere in der Bundesliga.



MANNHEIM. Mit zwei Auswärtsspielen beim EC Bergkamen starten die Kurpfalz Ladies am Wochenende in das Abenteuer Frauen-Eishockey-Bundesliga. Drei Jahre nach dem Rückzug aus dem Oberhaus ist das Damenteam der Mad Dogs Mannheim zurück in Liga eins. "Die Vorfreude merkt man schon, denn jeder will das erste Spiel haben", fiebert auch Sabrina Höpfner, die Kapitänin der Kurpfalz Ladies dem Ligastart entgegen.

"Für mich persönlich wird es die Premiere in der Eishockey-Bundesliga sein", hat Höpfner für die Kurpfalz Ladies bisher nur in der Landesliga Baden-Württemberg gespielt, in der die Mannheimerinnen in den vergangenen drei Jahren Meister wurden und nun das Aufstiegsrecht wahrnahmen.

"Alle bei uns im Kader haben zumindest Erfahrung in der Landesliga, einige haben aber auch schon Bundesligaerfahrung, weil sie zuletzt in Esslingen gespielt haben", hat sich die ESG Esslingen nach der abgelaufenen Saison aus der Bundesliga zurückgezogen. "Unser primäres Ziel ist es, aus der Mannschaft ein Team zu machen", ist der Groß- und Außenhandelskauffrau bewusst, dass die Kurpfalz Ladies mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start gehen. "Mit meinen 27 Jahren bin ich die Drittälteste im Kader", huscht ein Lächeln über das Gesicht der Spielführerin.

Mit drei erstmals auf Kufen
Die Rolle als Schnittstelle zwischen Cheftrainer Cole Klubek und der Mannschaft füllt sie dabei in besonderem Maße aus. "Unser Coach spricht kein Deutsch, ich muss für ihn übersetzen", bringt Höpfner die Ansagen des US-Amerikaners an die Frau. "Probleme bereitet mir das nicht, schließlich befasse ich mich schon lange mit US-Sport."

In der Tat. Die gebürtige Mannheimerin kann an anderer Stelle eine beeindruckende Karriere vorweisen: Mit den Softballerinnen der Mannheim Tornados wurde sie 2006, 2007, 2009 und 2011 Deutscher Meister und sie ist weiterhin bei den Bundesligadamen der Wirbelwinde aktiv. Ihr privates Glück fand die 27-Jährige ebenfalls bei den Tornados. So ist sie dort vielen noch unter ihrem Mädchennamen Hemmerich bekannt. Diesen trägt sie allerdings seit Juni 2014 nicht mehr, nachdem sie Dominik Höpfner geheiratet hat, der bei den Tornados in der Baseball-Bundesligamannschaft spielt.

Dass Höpfner den Weg zum Eishockey und später auch zum Softball gefunden hat, hat sie ihrem älteren Bruder Marc zu verdanken, der mittlerweile beim GEC Nordhorn in der Eishockey-Oberliga Nord spielt. "Ich stand mit drei Jahren erstmals auf dem Eis und wollte das machen, was er macht. Mit fünf Jahren habe ich mein erstes Turnier gespielt, außer mir gab es damals beim MERC nur noch zwei weitere Mädchen in der Mannschaft und als es zu den Wuppies hätte gehen sollen, waren nur Jungs gefragt", hängte sie die Schlittschuhe unfreiwillig an den Nagel.

"Später hat mein Bruder mit Baseball begonnen und das habe ich in Schwetzingen dann zunächst auch gespielt, bevor ich zum Softball übergegangen bin", betrachtet Höpfner ihren Bruder als Vorbild. Die Lust auf Eishockey blieb aber erhalten und über die Tornados ging es zurück auf die Kufen.

"Von meiner Teamkameradin Stefanie Teismann wusste ich, dass sie auch Eishockeytorhüterin ist. Sie hat mich zum Training mitgenommen und dabei bin ich mit Sascha Onisor auf meinen Coach von damals getroffen, der mich sogar wieder erkannt hat", schnürt Höpfner seit November 2011 wieder die Schlittschuhe, jetzt sogar gemeinsam mit Stefanie Teismann in Liga eins. "An die Eishockeykarriere von meinem Bruder komme ich aber nicht ran. Er kann als Profi davon lebe", weiß Höpfner nur zu gut das Frauen-Eishockey Amateursport ist.

© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 25.09.2014
timo (2014-09-26 08:21:50)
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